Kurz danach erkranke ich an Arthritis (eine Autoimmunerkrankung in zig verschiedenen Erscheinungsformen) und Anfang 2022 werde ich endlich auf die richtige Therapie eingestellt.
Zwar kann ich nicht mehr auf hohem Niveau Laufen aber Radfahren geht ganz gut und ich beginne regelmäßig zu trainieren. Ich darf dabei von einem Routinier des Straßen- Rennradsports und lieb gewonnenen Freund (Peter Mayerhofer) immens profitieren.
Die Erkenntnis dieser Tage: Ich trainiere immer noch gerne im Ausdauerbereich und ich brauche nach wie vor saisonale Ziele als meinen täglichen Antrieb.
Die Herausforderungen für 2023 waren somit fixiert, Ehrensache dass ich unter der Fahne von USTP-LA dafür an den Start ging:
- Im Juli stand der berühmt- berüchtigte Ötztaler Radmarathon an.
230km, 5500 Höhenmeter via 4 Gebirgspässe: Von Sölden über das Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch. Der „Endgegner“ bäumt sich bis auf eine Seehöhe von 2500m auf bevor du wieder nach Sölden ins Ziel runterbretterst. Respekteinflößend, episch, breathtaking, fordernd. Schier endlose Anstiege, gewaltige Eindrücke der Bergwelt, rasante Abfahrten, brütende 41°C auf der italienischen Seite, 10 Liter Flüssigkeit getankt. Ich hab´s drohenden Krämpfen zum Trotz in 9Std 54min mit Anstand überstanden (Platz 1152 von 4000 Startern). Ich weiß jetzt DAS ist das Meine…
- Anfang Oktober dann noch ISTRIA 300- der Name ist Programm: Ein Radrennen mit Start und Ziel in Porec, du fährst von Sonnenauf- in den Sonnenuntergang eine Runde von 300km über die Halbinsel Istrien. 5200 Höhenmeter, aufgeteilt auf unzählige kleinere bis mittlere Anstiege. Ein Wettrennen gegen die Zeit. Die cut-off Zeit beträgt 12 Stunden- hast du es bis dahin nicht geschafft bist du aus der Wertung. Grenzwertig gefährlich, mental extrem fordernd aber auch wunderschön die mediterranen Eindrücke die ich sammle. Viele schlechte Nebenstraßen mit Rissen, Schlaglöchern, steilen Abstiegen gefolgt von winkeligen Kurven lassen dich eigentlich nur beim Bergauffahren durchatmen. Klingt komisch, ist aber so. Im Ziel bin ich unendlich dankbar wieder gesund und ohne technischen Schaden nach 11Std 15min angekommen zu sein. Damit gehöre ich einer Minderheit an. Gesamt 2600 Starter über 3 verschiedene Distanzen, von 800 Gemeldeten über die große Runde kommen 285 an, ich belege Platz 160- passt.
Ich werde dieses Jahr mit ca. 12000 Radkilometern in den Beinen beenden. Pläne für 2024 gibt es bereits. Aber Mensch denkt, Gott lenkt. G´sund bleiben allseits!
Foto: Sportograf